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Wanderausstellung "Ich war im Krieg"
Die Wanderausstellung ist ab 4. Oktober 2010 entlehnbar.
"Ich war im Krieg" ist der Titel einer Wanderausstellung, die Schulen und Weiterbildungseinrichtungen ab 4. Oktober im Landesamt für Weiterbildung kostenlos entleihen können. Die Ausstellung zeichnet anhand der Eindrücke des Schnalser Wehrmachtsoldaten Luis Raffeiner den Russlandfeldzug und den Zweiten Weltkrieg nach. LRin Sabina Kasslatter Mur spricht von einem "wertvollen Beitrag zur Aufarbeitung von Zeitgeschichte und zur Friedenssicherung".
Bereits zum zweiten Mal hat das Landesamt für Weiterbildung eine Wanderausstellung zusammengestellt. Nach der Andreas-Hofer-Wanderausstellung zum Gedenkjahr 2009, bei der es auch um die Frage nach Identitätsfindung und Geschichtsschreibung ging, wird diesmal Zeitgeschichte aufbereitet. Die Grundlage für die Wanderausstellung "Ich war im Krieg – Eindrücke eines Südtirolers vom Russlandfeldzug" bilden die Fotos aus dem Privatbesitz von Luis Raffeiner und dessen Erinnerungen an seinen Einsatz als Wehrmachtsoldat im Zweiten Weltkrieg.
Der 1917 in Karthaus im Schnalstal geborene Raffeiner wuchs in der Zeit des Faschismus auf, optierte 1939 für Deutschland und wurde vom italienischen Heer in die Wehrmacht überstellt. Als Panzerwart einer Sturmgeschützabteilung zog er 1941 in den Krieg gegen Russland. Kurz vor Kriegsende geriet er in russische Gefangenschaft, aus der er erst 1946 entlassen wurde.
Die meisten der Bilder wurden von Raffeiner selbst geknipst, vor und während des Russlandfeldzugs. Sie zeigen zu Beginn noch Kameraderie, militärischen Alltag und "Kriegsspiele" in der Kaserne, bald aber auch Zerstörung und Kriegsverbrechen an der Front.
Konzipiert und zusammengestellt wurde die zweisprachige Ausstellung von einer Arbeitsgruppe unter der Federführung des Amtes für Weiterbildung in der deutschen Landeskulturabteilung. Mitgearbeitet haben das Südtiroler Landesarchiv, die beiden Landesbibliotheken "Teßmann" und "Claudia Augusta" und der "Raetia"-Verlag.
Mit dem vorhandenen Bild- und Dokumentationsmaterial wurde - "mit Sensibilität, wissenschaftlicher Seriosität und großem Engagement" (O-Ton LRin-Kasslatter Mur) - eine 13 Paneele umfassende Wanderausstellung gestaltet. "Wir wollten besonders hervorheben, wie 'große' Geschichte und subjektives Erleben zusammenhängen und welche Fragestellungen sich daraus ergeben können", so die Projektgruppe. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Video-Interview mit Luis Raffeiner, das im Auftrag des Holocaust-Museums in Washington im Dezember 2009 aufgezeichnet worden ist.
Die Ausstellung kann ab 4. Oktober 2010 von Schulen, Bibliotheken, Bildungsausschüssen und Weiterbildungseinrichtungen kostenlos jeweils für eine Woche entlehnt werden. Dabei ist der Montag jeweils Abhol- und Rückgabetag. Für den Transport müssen die Entleihenden selbst Sorge tragen. "Umschlagplatz" ist das Amt für Weiterbildung in der Bozner Andreas-Hofer-Straße 18, wo auch die diesbezüglichen Vormerkungen entgegen genommen werden (eMail: brigitte.foppa@provinz.bz.it, Tel. 0471 413397). Weitere Informationen, auch darüber, wo die Ausstellung zusehen ist, sind unter http://www.provinz.bz.it/politische-bildung/577.asp zu finden. Für Rahmenveranstaltungen stehen die Biografin von Luis Raffeiner, Luise Ruatti, sowie der Historiker Leopold Steuer zur Verfügung.
BF
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