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Kleiner Vorteil für Französischsprecher in Südtirol
Deutsch und Ladinisch sind bekanntlich nicht die einzigen Minderheitensprachen in Italien. Anlässlich des internationalen Tages der französischen Sprache am 20. März verrät das Landesamt für Weiterbildung warum auch Französisch in Südtirol ein Vorteil sein kann.
Für J.F. aus Kamerun waren seine Französischkenntnisse ein klarer Vorteil. 2017 ist er nach Südtirol gezogen und hat auch Deutsch und Italienisch gelernt, um hier leichter zurecht zu kommen. Nur zwei Jahre später hat er auch erfolgreich die Zweisprachigkeitsnachprüfung A2 (ehem. Laufbahn D) bestanden. Seine Sprachkenntnisse hätten wahrscheinlich aber nicht ausgereicht, um auch die Führerscheinprüfung zu bestehen, bei der auch nicht mehr gängige Ausdrücke wie z.B. „velocipede“ anstelle des geläufigeren „bicicletta“/Fahrrad verwendet werden. Ende 2020 konnte J.F. den theoretischen Teil der Führerscheinprüfung in Französisch ablegen und hat ihn bestanden. Nun wartet er, zur praktischen Prüfung antreten zu dürfen.
Führerscheinprüfung auf Französisch
In Italien – genau genommen im Aostatal - gilt Französisch als regionale Amtssprache. Wie Deutsch und Ladinisch in Südtirol, wurde die Verwendung der französischen Sprache mit eigenem Autonomiestatut geregelt und dem Italienischen gleichgesetzt. So haben die Menschen im Aostatal das Recht auf Gebrauch ihrer Muttersprache im Verkehr mit öffentlichen Einrichtungen, so auch bei der Führerscheinprüfung.
Aber nicht nur im Aostatal spielt Französisch als anerkannte Minderheitensprache eine Sonderrolle. Konnte man in Italien noch vor 2011 die mündliche Führerscheinprüfung A und B auch in Arabisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch ablegen, so bleibt diese Möglichkeit seitdem nur dem Deutschen und Französischen aufgrund deren Stellung als Amtssprachen in den autonomen Regionen vorbehalten. Ein Vorteil für jene Menschen in Südtirol, die aufgrund ihrer Herkunft der französischen Sprache mächtig sind.
Internationaler Tag der französischen Sprache
Rund 274 Millionen Menschen sprechen weltweit Französisch entweder als Erst- oder Zweitsprache. Nur ein Bruchteil davon lebt in Frankreich; die meisten Französisch-sprechenden sind in über 50 Ländern beheimatet, allen voran in jenen des afrikanischen Kontinents. Das ist auch ein Grund dafür, warum im Jahr 2005 die internationale Organisation der Frankophonie gegründet wurde, die sich gemeinsame demokratische, sprachlich-kulturelle und nachhaltige Ziele setzt. Der Gründungstag dieser Organisation fällt auch mit dem von der UNO eingeführten internationalen Tag der französischen Sprache, dem 20. März, zusammen.
sl
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