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Sprachenvielfalt, ein identitätsstiftendes Merkmal der EU
Der Europatag am 9. Mai kann einmal mehr verdeutlichen, wie das friedliche Zusammenleben auf dem alten Kontinent in seiner kulturellen und sprachlichen Vielfalt möglich ist.
Jetzt, wo der Brexit Wirklichkeit geworden ist, werden die Vorteile eines geeinten Europas nicht nur den Unternehmen richtig bewusst, sondern auch Otto Normalverbraucher bekommt sie zu spüren.
Reichte früher die Identitätskarte für einen Sprachaufenthalt in England, so bedarf es jetzt eines Reisepasses. Oder: Wenn wir ein Buch oder sonst eine Ware bzw. Dienstleistung aus dem Vereinigten Königreich beziehen, blühen uns teure Zollspesen. Das sind nur zwei der vielen verloren gegangenen Vorteilen.
Die englische Sprache bleibt aber trotz Austritt der Briten die Lingua Franca Nummer Eins in Europa und anderswo. Nichtsdestotrotz ist es der Europäischen Union nach wie vor sehr daran gelegen, die Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit in Europa zu bewahren und auszubauen, weshalb es weiterhin viele Programme wie Sokrates, Erasmus, Leonardo da Vinci usw. gibt, die das Sprachenlernen und -lehren in der EU fördern.
24 Sprachen werden derzeit in der EU als Amtssprachen anerkannt. Gesprochen werden aber viel mehr, wenn man auch sämtliche Minderheiten- und Regionalsprachen berücksichtigt. Das sind zum Beispiel unsere ladinische Sprache oder aber auch Selonisch, das noch in Teilen Lettlands und Litauens gesprochen wird oder Jämtländisch in den schwedisch-norwegischen Grenzregionen. All diese Sprachen gehören zum kulturellen Erbe Europas und machen die EU aus.
Wenn wir von unserem Nachbarland, der Schweiz, einmal absehen, zumal es nicht zur EU gehört, dann sind Belgien und Luxemburg jene Mitgliedstaaten mit den meisten Amtssprachen: Hier werden gleich drei Amtssprachen gesprochen. Klingt doch bekannt?
Es liegt also auch an uns, den Vorteil der drei Landessprachen zu erkennen und auszuschöpfen.
SL
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