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Migration im mehrsprachigen Südtirol

Am 18. Dezember ist der internationale Tag der Migration: Wer sich in Südtirol niederlässt, ist gleich mit einer mehrfachen Herausforderung konfrontiert, der Mehrsprachigkeit.

Südtirol ist bunt

Migrationsbewegungen hat es immer und fast überall gegeben. Da ist Südtirol keine Ausnahme. Man denke beispielsweise an die Schwabenkinder im Vinschgau am Anfang des vorigen Jahrhunderts, an die Optierenden nach dem Ersten Weltkrieg oder auch an die Südtiroler Dienstmädchen in der Zwischenkriegszeit. Heute sind die Beweggründe für die Südtiroler Abwandernde zwar nicht mehr die von einst, aber immerhin verlassen laut WIFO jährlich über tausend Menschen ihr Land, um sich anderswo niederzulassen.

Wer hingegen nach Südtirol zieht, ist zumindest aus sprachlicher Sicht besonders gefordert: Hier müssen sich Neu-Ansässige gleich mit mehreren Sprachen und Dialekten auseinandersetzen, um in Gesellschaft und Arbeitswelt Fuß zu fassen. Im vergangenen Jahr haben über tausend Erwachsene aus Nicht-EU-Ländern einen Deutschkurs in Südtirol besucht, und eine ähnlich hohe Anzahl an Personen ist bei den Italienischkursen zu verzeichnen. In Vor-Pandemie-Zeiten waren die Teilnahmezahlen deutlich höher, aber dieser Trend zieht sich allgemein durch die verschiedensten Weiterbildungsveranstaltungen.  

Erwachsene aus Nicht-EU-Ländern müssen in Italien ihre Sprachkenntnisse nachweisen: Für eine langfristige Aufenthaltsgenehmigung besteht seit 2011 die Pflicht, sich einem Italienischtest auf Niveau A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen zu stellen. Wer diesen Test nicht vorweisen kann, aber das Kinder- und Familiengeld des Landes beziehen möchte, muss ab Jänner 2023 die Italienisch- oder Deutschkenntnisse anderweitig beweisen. Eine Möglichkeit besteht darin, bei der Dienststelle für die Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfungen eine eigene mündliche A2-Prüfung abzulegen. Dies haben heuer bereits 160 Menschen getan, davon 146 mit Erfolg.

Um zugewanderten Menschen aus Nicht-EU-Ländern entgegenzukommen, gibt es landesweit kostenlose Deutsch- und Italienischkurse bis zum A2 Niveau. Angeboten werden diese Kurse von alpha beta piccadilly (deutsch + italienisch), azb cooperform (deutsch + italienisch) bzw. Palladio (italienisch) und Voltaire (italienisch).  

SL

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