Weiterbildungs-News

Aprilscherz, überall anders und doch so ähnlich

Seit Jahrhunderten veralbern sich die Menschen am 1. April. Woher der Aprilscherz kommt, ist nach wie vor umstritten. Am religiösen, heidnischen, literarischen oder geschichtlichen Ursprung scheiden sich die Geister. Fakt ist, dass der Aprilscherz in vielen Teilen Europas und darüber hinaus ein alter Brauch ist.

Aprilscherz_Pixabay

Wer einen Sprachaufenthalt im Ausland macht, lernt im täglichen Umgang mit den Menschen vor Ort die Fremdsprache, bekommt aber auch ein Verständnis für deren Kultur und Brauchtum. Spätestens dann erfährt man zum Beispiel, dass auch der Aprilscherz von Land zu Land anders ist.

So kleben sich die Menschen in Italien und Frankreich heimlich sogenannte April-Fische mit oder ohne alberne Sprüche auf den Rücken. Der Fisch soll die Leichtgläubigkeit symbolisieren, mit der einige leicht zu ködern sind. In Portugal hingegen werden Menschen, die auf einen Scherz hineinfallen, mit Wasser bespritzt, und in England dürfen Scherze nur bis zur Mittagszeit gemacht werden; wer später einen Aprilscherz macht, wird selbst zum Narren. So wie die skandinavischen Länder dafür bekannt sind, dass am 1. April erfundene Nachrichten über die Presse verbreitet werden, erlaubt sich auch das lokale Tagesblatt Dolomiten jährlich einen Scherz; vom Fund Ötzis Frau, über den Verkauf des Quellenhofs an russische Investoren bis hin zu den Rentenvorschüssen für jeden war schon alles dabei.  

Der wohl bekannteste Scherz, der in die Geschichte eingegangen ist, stammt aus dem Jahr 1957, als das britische Staatsfernsehen BBC in einer Reportage zeigte, wie in der Schweiz Spaghetti-Nudeln von Ästen gepflückt werden. Darauf liefen die Telefone in der Redaktion heiß, weil viele Zuschauerinnen und Zuschauer selbst Spaghetti züchten wollten. In einer Zeit, in der man Informationen nicht selbständig aus Quellen wie dem Internet beziehen konnte, glaubten viele Menschen auch danach, dass Nudeln auf Bäumen wachsen würden.

 

In jedem Land ist der Aprilscherz an eigene Bräuche gebunden. Eines haben aber diese Traditionen gemeinsam: Sie führen die Menschen an der Nase herum und wollen spaßig sein.

SL

Bildergalerie