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Ein ganz besonderes Sprichwort zum Abschied vom Amt für Weiterbildung
Sprichwörter und Redewendungen gehören zu unserem täglichen Sprachgebrauch. Allein in der deutschen Sprache gibt es mehrere Hunderttausende davon. Einige sind sehr alt, andere hingegen neueren Ursprungs. So wie die Gesellschaft sich ständig wandelt, so verändert sich eben auch die Sprache und mit ihr die Redensarten.
Sprichwörter sind feste Aussagen mit einer übertragenen Bedeutung. Sehr oft sind sie regional gefärbt, weshalb sie sich schwer in eine andere Sprache übertragen lassen. Wer Redensarten wortwörtlich übersetzt, kann leicht ins Fettnäpfchen treten und peinliche Missverständnisse hervorrufen.
Aber gerade an solchen Sprachpatzern soll man sich laben können. Sprachen sollen Spaß machen und deshalb darf ruhig auch geschmunzelt und gelacht werden, wenn es mal zu Missverständnissen kommt. Ich erinnere mich an meine Schwiegermutter, die sich totgelacht hat, als ich sie gefragt habe, wer die Joneses wohl seien, als sie immer wieder den Ausdruck „I'm keeping up with the Joneses“ (mit jemandem Schritt halten) verwendete.
Ab nächster Woche werde ich nicht mehr für das Amt für Weiterbildung arbeiten und folglich auch keine News mehr fürs Sprachenportal schreiben. Beim gestrigen Abschiedsumtrunk habe ich von den Kolleginnen und dem Kollegen einen Liegestuhl mit personalisiertem Aufdruck bekommen: Anstelle des Spruchs der #multilingual Sprachenkampagne „Sprichst du Zebräisch / Parli zebrese?“ wurde als Abschiedsspruch „Hold your ears stiff“ (Halte die Ohren steif) verwendet. Ein „denglischer“ Ausdruck, den es auf Englisch so nicht gibt, aber zum Abschied und zu meiner Haltung gegenüber Sprachen passt: Weg von der Perfektionismusfalle und hin zu mehr Leichtigkeit und Freude im Umgang mit fremden Sprachen.
In diesem Sinne hoffe ich, dass es mir in all diesen Jahren gelungen ist, die Menschen im Rahmen meiner Beratungen dazu gebracht zu haben, mit Sprache/n zu experimentieren, Spaß daran zu haben und sich Fehler einzugestehen, denn: Jeder Mensch macht Fehler, diese einzugestehen ist ein Zeichen von Stärke.
Sonja Logiudice
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