Weiterbildungs-News

Bildung? Für alle!

Der internationale Tag der Bildung am 24. Jänner macht auf die Schlüsselrolle von Bildung für die Verwirklichung von inklusiven, chancengerechten und nachhaltigen Gesellschaften aufmerksam. Wie sieht es in Südtirol aus?

"Lernen für Menschen, Planeten, Wohlstand und Frieden" – im Einklang mit den 5 Kernbotschaften der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung wird am 24. Jänner der Welttag der Bildung begangen

„Qualitativ hochwertige Bildung für alle ist eine wesentliche Voraussetzung für eine friedliche und wohlhabende Welt. Bildung vermittelt den Menschen das Wissen und die Fähigkeiten, die sie brauchen, um gesund zu bleiben, Arbeit zu finden und Toleranz zu fördern“, steht auf der englischen Webseite der Vereinten Nationen zum Ziel 4 der 17 gesetzten Nachhaltigkeitsziele.

In Südtirol haben wir ein gut ausgebautes Schulsystem und auch ein kapillares System der Erwachsenen- und Weiterbildung. Also alles im grünen Bereich?

Teilnahme weiterhin hoch aber gesunken

Ein Blick auf die Webseite der Provinz, die den Fortschritt zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele in Südtirol festhält, etwa zeigt, dass die Teilnahme von Erwachsenen und älteren Jugendlichen an formalen und non-formalen Weiterbildungen zwar hoch, in den erfassten Jahren (seit 2018) aber leicht zurück gegangen ist. Auch die Statistikdaten des Amtes für Weiterbildung zeigen, dass nach dem Einbruch im Pandemiejahr 2020 die Teilnahmen zwar wieder zunehmen, jedoch weiterhin noch nicht jene von 2016 erreicht haben.

Dabei steht die berufliche Weiterbildung meist noch recht gut da. Von ihr versprechen sich die Teilnehmenden einen unmittelbaren – auch finanziellen – Nutzen. Die allgemeine Weiterbildung hat vielfach einen schlechteren Stellenwert und auch ein schlechteres Ansehen in der Gesellschaft. Gerade die allgemeine, die gesellschaftliche und die kulturelle Bildung sind es aber, die dabei helfen können, Antworten auf die Krisen unserer Zeit zu finden. Hier geht es auch um die Vermittlung von wichtigen Kompetenzen und Wissensinhalten, aber auch darum, dass Räume für einen gemeinsamen Austausch und Dialog gefunden werden.

In Bildung investieren, auch wenn Zeit und Geld knapper werden

Für Teilnehmende ist es, wenn sie etwa kaum mit dem Einkommen ans Ende des Monats kommen oder wenn die Zeitressourcen zwischen den Anforderungen von Beruf- und Familienleben knapp sind, schwierig, in allgemeine Bildung zu investieren. Auch für Weiterbildungseinrichtungen, die wie andere Wirtschaftsbetriebe des Landes den Gesetzen des Marktes unterworfen sind, ist es nicht immer einfach, Grundbildungs- und gesellschaftliche Bildungsangebote umzusetzen.

Nicht nur deshalb fördert das Land mit dem Weiterbildungsgesetz von 1983 Bildungsorganisationen finanziell, damit die Bildung zu leistbaren Preisen angeboten werden kann und auch solche Angebote umgesetzt werden, wo große Teilnehmendenzahlen nicht erreicht werden.

Projektbezogen wird etwa die Integrierte Volkshochschule gefördert, die Bildung und soziale Teilhabe für Menschen mit Behinderungen und besonderen Bedürfnissen zum Ziel hat. Oder Sprachkurse für Menschen mit Migrationshintergrund, die kostenlos angeboten werden und damit das Zusammenleben der verschiedenen Sprachgruppen fördern. Oder aber das Projekt der politischen Bildung, das jährlich mit den Aktionstagen politische Bildung im Land sichtbar machen und fördern will. Einen Überblick über die Bildungsangebote, sei es für berufliche Nutzung als auch für die persönliche Weiterentwicklung liefert die Broschüre „Zeit für Weiterbildung“, die zwei Mal im Jahr vom Amt für Weiterbildung veröffentlicht wird. Online bietet das Weiterbildungsportal des Südtiroler Bürgernetzes Zugang zu den vielfältigen Kursen.

Einen Mangel an Bildungsangeboten gibt es in Südtirol nicht. Es geht vorrangig darum, auch der allgemeinen Weiterbildung einen angemessenen Stellenwert in der Bildungslandschaft zu geben und von den Angeboten Gebrauch zu machen.

Internationaler Tag der Bildung

Am 24. Januar wird der Internationale Tag der Bildung gefeiert. Der Tag wurde im Dezember 2018 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und ist somit noch gar nicht so alt. Er macht auf die Schlüsselrolle von Bildung für die Verwirklichung von inklusiven, chancengerechten und nachhaltigen Gesellschaften aufmerksam und ihre zentrale Rolle für die Umsetzung der gesetzten Ziele der Agenda 2030 aufmerksam.

2023 hat die Unesco den Welttag der Bildung den afghanischen Mädchen und Frauen gewidmet.

ac

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